Das Saarland ist das kleinste deutsche Bundesland, abgesehen von den Stadtstaaten wie Berlin und Bremen. An der Grenze zu Frankreich gelegen ist das Bundesland und, ähnlich wie Elsass-Lothringen,ein Schmelztiegel für deutsch-französische Kultur und hat im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle in territorialen Streitigkeiten gespielt.
Über das Saarland
Mit einer Fläche von ca. 2.570 km2 ist das Saarland mit der Hauptstadt Saarbrücken das kleinste von 16 deutschen Bundesländern, abgesehen von den Stadtstaaten. Wegen seiner Größe wird es oft als Maßeinheit in deutschen Medien benutzt.
Das Kohlevorkommen in dem Staat machte das Saarland zu einem Industrie-Fokus. Aus diesem Grund und der Nähe zu Frankreich hat das Bundesland seine ganz eigene Geschichte und Kultur.
Aufgrund der Flüsse Saar und Mosel und seiner speziellen Landschaft ist das Saarland ein interessantes Ziel für Besucher. Ein Großteil seiner Fläche ist mit Wald bedeckt und der Staat ist eher hügelig.
Die Geschichte des Saarlandes
Vergleichbar mit der Geschichte von Elsass-Lothringen ist die des Saarlandes geprägt von dem Hin und Her zwischen Frankreich und Deutschland.
Der Einfluss Frankreichs begann besonders nach dem Dreißigjährigen Krieg zu wachsen. 1680 wurde das Saarland dem Königreich Frankreich zugesprochen und angefügt. Siebzehn Jahre später musste der Teil jedoch wieder abgegeben werden.
Im 18. Jahrhundert waren bereits frühe Zeichen der Industrialisierung in dem Gebiet zu spüren und Kohle wurde abgebaut.
Nach den Koalitionskriegen im 18. Jahrhundert folgte das Besetzen des gesamten linken Rheinufers durch die Franzosen.
Im 19. Jahrhundert wurde mit dem Wiener Kongress und dem Zweiten Pariser Frieden das Saarland wieder deutsch, dennoch man behielt die Errungenschaften der französischen Revolution als Rheinisches Recht bei.
Nach weiteren Abspaltungen und Versuchen blieb das Saarland letztendlich deutsch, der französische Einfluss ist aber klar erhalten.
Französischer Einfluss und Zweisprachigkeit
Der Einfluss des Französischem ist besonders in der Sprache deutlich. Viele Schulen im Saarland unterrichten Französisch als erste Fremdsprache, noch vor Englisch. Zudem existieren zweisprachige Schulen, wie das Französisch-Deutsche Gymnasium in Saarbrücken oder die Deutsch-Französische Hochschule. Auch in der Alltagssprache und dem im Saarland gesprochenen Dialekt finden sich viele frankophile Begriffe und in der Aussprache werden Elemente des Französischem übernommen. Aktuell gibt es sogar Pläne von Seiten der Regierung des Saarlandes, bis 2043 eine offizielle Zweisprachigkeit zu etablieren.
Kulinarischer Einfluss
Man kennt die gemischte Küche des Elsass-Lothringen Gebietes mit ihren eigenen Gerichten und der Fusion aus deutschen und französischen Elementen.
Ähnliches findet auch im Saarland statt: Man isst Lyoner-Wurst und viele andere Elemente der französischen Küche. Die Haupt-Ernährung beinhaltet jedoch Klassiker Kartoffeln, Sauerkraut und Fleisch. Es gibt viele Eintöpfe in der Saarländischen Küche und viele typische Gerichte, die Variationen von Kartoffeln und Klößen sind. So gibt es zum Beispiel die Hoorische, das sind Kartoffelklöße aus rohen Kartoffeln, oder die Gefillde, gefüllte Klöße. Auch beliebt sind eine Art Reibekuchen und viele andere Variationen der Kartoffel.
Das Saarland bietet eine große Auswahl an Bieren und ist ein beliebtes Weinanbaugebiet. Bekannt sind auch die Apfelweine und Obstschnäpse. Diese werden aus allen möglichen Obstsorten produziert, häufig aus Äpfeln, Kirschen Birnen und Mirabellen.